Männer achten weniger auf Hygiene


Toilettenkeime beweisen

Mann wäscht sich in einer öffentlichen Toilette die Hände.
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Toiletten im Krankenhaus sind häufig mit krankmachenden Keimen belastet. Dabei gibt es offenbar große Unterschiede, ob das stille Örtchen von Männern oder von Frauen benutzt wird.

18 Krankenhaustoiletten unter der Lupe

Hygiene ist in Krankenhäusern von großer Bedeutung. Deshalb gibt es dort eine intensive Reinigungsroutine. Vom Nachttisch über die Flurböden bis zu den Toiletten wird kräftig geputzt und desinfiziert, zum Teil sogar mehrmals am Tag. Trotzdem sind Krankenhaustoiletten stark mit potenziell krankmachenden und teils auch resistenten Erregern belastet, wie eine aktuelle Untersuchung ergeben hat.

Durchgeführt wurde die Studie in drei britischen Kliniken. Dort entnahmen die Wissenschaftler*innen Abstriche von zehn verschiedenen Oberflächen aus jeweils sechs verschiedenen Toiletten (für männliches bzw. weibliches Personal, Patientinnen oder Patienten sowie Unisex-Toiletten und Toiletten für Menschen mit Behinderung).

Beim weiblichen Personal am saubersten

Generell enthielten die Damentoiletten deutlich weniger Mikroorganismen als die Herrentoiletten, wobei die Toiletten für das weibliche Personal Platz 1 in puncto Hygiene erreichte. Vor allem in den Frauentoiletten waren die Bereiche, die mit den Händen berührt wurden, am saubersten. Das Forscherteam schließt daraus, dass sich Frauen nach einem Toilettengang häufiger die Hände mit Seife waschen als Männer - was auch vorherige Umfrageergebnisse bestätigt. Am stärksten mit Keimen verunreinigt waren die Unisex- und Behindertentoiletten.

Zu den nachgewiesenen Keimen gehörten viele krankmachende Erreger wie Klebsiellen und Pseudomonas. Auch multiresistente Keime waren häufig – besonders in Toiletten von Patientinnen und Patienten. Dabei fand man die Erreger auch an Decken, in Lüftungsschächten und auf Türaufsätzen. Dies ist wahrscheinlich auf das Spülen ohne geschlossene Deckel zurückzuführen.

Männer- und Frauentoiletten getrennt lassen!

Aus dieser Studie lassen sich mehrere Forderungen ableiten: Toiletten von Patient*innen sollten mehrfach am Tag gereinigt und Krankenhaustoiletten generell mit einem Deckel ausgestattet sein – am besten mit einem dicht und automatisch schließenden. Außerdem sollte man die Trennung von Männer- und Frauentoiletten beibehalten. Denn Männer legen weniger Wert auf Hygiene. Sie bemerken eine verschmutzte Umgebung nicht oder es ist ihnen egal, sagt die Studienleiterin, Prof. Stephanie Dancer von der Universität Edinburgh. Während Frauen ein Badezimmer eher sauber verlassen, gehen Männer offenbar davon aus, dass jemand hinter ihnen aufräumt. Diese Einstellung lässt sich wahrscheinlich nur durch die konsequente Erziehung in der Kindheit ändern, betonte die schottische Mikrobiologin.

Quelle: medscape

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